Hells Angels World
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„Hells Angels ist das Schwerste, was du machen kannst als Mann.“  

 

 Gewalt als Normalzustand. Es gibt viele Motorradclubs in Deutschland, und mindestens Bandidos, Outlaws und der Gremium MC kultivieren ein ähnliches Selbstbild einer gesetzlosen Macho-Gemeinschaft. Die Hells Angels jedoch gelten selbst bei Ermittlern als die letzten verbliebenen Ur-Rocker, zumindest in Berlin und Brandenburg. Damit nähren die staatlichen Gegenspieler den Lieblingsmythos der Höllenengel. Gelegentlich fällt auch die Bezeichnung spießig. Tatsache ist, dass andere Clubs das klassische Nachwuchsverfahren aufgeweicht haben und seit einigen Jahren aggressiv wachsen. „Bei den Bandidos können Sie heute froh sein, wenn die noch Rollschuh laufen können“, sagt ein Staatsanwalt in der Hauptstadt. „Die nehmen wirklich alles, was ein Messer, einen Schlagstock und eine ordentlich kriminelle Karriere hat.“    

Finanzierungsfragen - „Die Hells Angels sind der Import der organisierten Kriminalität aus Amerika.“ So leiten Ermittler gern ein Gespräch über die Geschäfte der Rocker ein. Wenn es doch so wäre. Von den Bandidos weiß man, dass sie quer durch Europa Drogen vertreiben. Die Hells Angels behaupten, wer harte Drogen nimmt oder damit handelt, fliegt raus. In Berlin spielen Rocker nicht einmal im Rotlichtmilieu eine große Rolle. Immer wieder werden Verstöße gegen das Waffengesetz geahndet. Aber auf der Suche nach großen Lagern hatten in der Hauptstadt selbst Hubschrauber und Wärmebildkameras keinen Erfolg. Ein Berliner Staatsanwalt sagt: „Wie die Hells Angels sich finanzieren, ist schwierig zu sagen.“   Es gibt Fälle von Schutzgelderpressungen, aber oft knicken noch vor der Verhandlung die Belastungszeugen ein. Geldwäsche ließ sich bisher nicht nachweisen. Aus Statistiken weiß man, dass mindestens jeder zweite Rocker vorbestraft ist, und Ermittler sind überzeugt, dass auch legale Geschäfte oft genug unsanft angebahnt werden. Schon die Aura der Gewalt mag als Druckmittel reichen. Die Verschwiegenheit, die Ablehnung von Staat und Recht, die Brutalität – natürlich legt das nahe, dass Hells Angels sich zumindest im Umfeld organisierter Kriminalität bewegen. Aber mehr war ihnen bisher kaum nachzuweisen. Was bleibt, ist Körperverletzung.

Es gibt eine Handvoll "Hangarounds" und "Prospects", wie in der internationalen Rocker-Terminologie die Anwärter für die Aufnahme in den exklusiven Kreis der Mitglieder bezeichnet werden. Außerdem sind da "Supporter", Unterstützer, zumeist jüngere Männer, von denen einige quecksilbrig wirken und wenig vertrauenswürdig. Viele tragen schwarze Sweatshirts mit einer 81 darauf und Aufschriften wie "strength", "honour", "respect". Anders als die Accessoires mit dem geflügelten Totenkopf gibt es Supporter-Outfits im freien Verkauf.